Schlafbezogene Atemstörung
(obstruktiv schlafbezogene Atemstörung, Schnarchen)

Leiden Sie unter einer schlafbezogenen Atemstörung? Diese ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet. Ein Hauptsymptom ist ein nächtliches Schnarchgeräusch.

Schnarchen:
Schnarchen ist ein weit verbreitetes Problem. Etwa 20 % der Erwachsenen schnarchen im Schlaf. Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen, so dass etwa 60 % der Männer und 40 % der Frauen jenseits von 60 schnarchen. Dabei wird die Partnerschaft oft auf eine harte Probe gestellt. Wissenschaftliche Untersuchungen zum „Passivschnarchen“ haben belegt, dass der erholsame Schlaf Ihres Partners durch das Schnarchgeräusch empfindlich gestört ist mit langfristigen Folgen für die Gesundheit des Partners.

Entstehung des Schnarchens:
Schnarchen entsteht durch eine schlafbezogene Verengung der oberen Atemwege. Diese erstrecken sich von der Nasenspitze bis zum Kehlkopf. Durch eine oder mehrere Verengungen in diesem Bereich muss die lebensnotwendige Atemluft in Richtung Lunge mit höherer Geschwindigkeit diese Engstellen passieren, so dass in Verbindung mit Vibrationen der Muskulatur ein hörbares Strömungsgeräusch der Atemluft, das Schnarchen, entsteht. Diese Engstellen sind häufig genetisch vorgegeben, entstehen aber in der Regel erst durch eine eigentlich physiologische Entspannung der Muskulatur im Schlaf. Aus diesem Grund schnarcht man nur im Schlaf.

Atemaussetzer (Apnoen):
Schnarchen ist darüber hinaus häufig mit nächtlichen Unterbrechungen der Atmung, sogenannten Apnoen, verbunden. Ursache der Apnoen ist eine vollständige, oder nahezu vollständige, Verengung des oberen Atemwegs. Je nach Anzahl und Länge der Atemaussetzer kann dadurch der erholsame Schlaf erheblich beeinträchtigt sein, weshalb betroffene Patienten häufig eine Tagesmüdigkeit beklagen. Weitere Symptome können Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck, Durchschlafstörungen, vermehrtes nächtliches Wasserlassen und Halsschmerzen sein.

Diagnostik

Eine präzise Diagnose ist der erste entscheidende Weg zu einer erfolgreichen Therapie. Dieses Ziel lässt sich nur durch ein individuelles diagnostisches Konzept erreichen. Die Diagnostik schlafbezogener Atemstörungen basiert auf verschiedenen Säulen: Am Anfang steht eine ausführliche schlafmedizinische Anamnese. Es folgt eine allgemeine und endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege. Basierend auf diesen Untersuchungsergebnissen leiten wir weitere diagnostische Maßnahmen ein. Da sich das Schnarchen und seine weiteren Symptome nur im Schlaf manifestieren, ist im Weiteren die Untersuchung im Schlaf von herausragender Bedeutung.

Polygraphie:
Bei der polygraphischen Diagnostik werden mittels eines kleinen Computers die wesentlichen Vitalparameter des Körpers im Schlaf aufgezeichnet. Diese Untersuchung ist ambulant durchführbar und Sie können dabei zu Hause, in Ihrem gewohnten Lebensumfeld, schlafen. Nach Auswertung der Ergebnisse erhalten wir erste wichtige Erkenntnisse über die Qualität Ihres Schlafs und das Ausmaß Ihrer Erkrankung. Je nach Ausgang dieser Untersuchung muss anschließend eine Überprüfung der Befunde in einem Schlaflabor vorgenommen werden, oder es folgt eine weitere Untersuchung im Schlaf.

Propofol induzierte Schlafendoskopie (Somnoskopie):
Die Schlafendoskopie hat das Ziel, im Schlaf die Verengungen im oberen Atemweg zu finden, die das Schnarchen und seine weiteren Symptome auslösen. Hierbei wird unter Aufsicht eines Anästhesisten ein Medikament verabreicht, welches in richtiger Dosierung den natürlichen Schlaf nahezu authentisch imitiert. Wissenschaftliche Studien haben dies belegt. Auch das Schnarchen oder die vollständige Verengung des Atemweges werden hierbei reproduziert. Während des Schlafs führt der Untersucher dann ein sehr dünnes, flexibles Endoskop über die Nase in den Atemweg ein und beobachtet, wo die den gesunden Schlaf beeinträchtigenden Engstellen auftreten. Die Untersuchung wird auf Video gespeichert und ist ambulant durchführbar. Nur durch die Propofol induzierte Schlafendoskopie lassen sich die das Schnarchen auslösenden Ursachen finden. Wichtig ist, dass Sie nach dieser Untersuchung für 12 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.

Therapie

Auf Grundlage der im Rahmen der Diagnostik erhobenen Untersuchungsbefunde kann ein für Sie individuelles therapeutisches Konzept erstellt werden.